Geburtshaus Harnisch - Bad WilsnackWilhelm Harnisch
In der Lindenstrasse 9 in Bad Wilsnack hängt eine Tafel mit der Inschrift:

"Hier wurde Dr. Wilhelm Harnisch am
28. August 1787 geboren."


Wilhelm Harnisch war einer der bedeutendsten Führer auf dem Gebiet der Pädagogik am Anfang des 19. Jahrhunderts.

1806 fungierte er als deutsch- französischer Dolmetscher zwischen dem Bürgermeister Wilsnacks und den französischen Besetzern.
1808 lernte Harnisch den Begründer und Schöpfer des deutschen Turnens Ludwig Jahn kennen. Beide Männer verband eine jahrelange Freundschaft. Beide setzten die Ideen Pestalozzis in die Tat um. Sie halfen, aus der "Dressuranstalt der alten Schule" eine neue Erziehungsschule zu schaffen.
Am 15.08.1864 starb Dr. Wilhelm Harnisch in Berlin.

Er war:

  • Verfasser einer Vielzahl hochgeschätzter pädagogischer Werke
  • bahnbrechender Seminardirektor in Weißenfels
  • Pfarrer in Elbeu bei Wolmirstädt

Matthäus LudecusMatthäus Ludecus
1517 - 1606
Matthäus Ludecus wurde am 21. September 1517 als Sohn des Bürgers Matthäus Lüdtke und dessen Frau Anna, geb. Vick, in Wilsnack geboren. Nach dem frühen Tod seiner Eltern und dem Besuch verschiedener Schulen fand er eine Anstellung als Hauslehrer und später in der bischöflichen Kanzlei in Wittstock. Nach einem ersten, 1548 begonnenen Studium in Frankfurt (Oder) war er seit Ostern 1550 für vier Jahre als Schreiber des Prignitzer Landeshauptmanns Curt von Rohr tätig. Ein Stipendium des Lüneburger Rates ermöglichte ihm ein abermaliges Studium bei dem Juristen Hieronymus Schurff in Frankfurt (Oder). Gleichzeitig (1554) erhielt er als "Canonicus absens" ein Domherrenpfründe in Havelberg. Von Oktober 1556 bis 1560 war er als Stadtschreiber (Syndikus) in Prenzlau beschäftigt. 1558 heiratete er die Perleberger Bürgerstochter Anna Daniels. Aus dieser Ehe gingen fünf Söhne und zwei Töchter hervor (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Ernst, Anna, Blandina). Von 1560 bis 1580 fungierte er als Landsteuereinnehmer für die Prignitz. Seit Mai 1562 resdierte er als Domherr in Havelberg und wurde 1573 zum Dechanten des Domkapitels gewählt.

Ludecus verewigte sich unter anderem durch zwei Stiftungen, 1585 für Arme in Wilsnack und 1598 für Studenten in Perleberg. Besondere Bedeutung hat er durch zwei liturgische Werke (Missale und Vesperale et Matutinale) erlangt, die 1589 gedruckt wurden. Aus dem Missale hat sich der Gesang "Quem pastores laudavere" bis heute im Evangelischen Gesangbuch erhalten (EG 29). Schon 1586 legte er eine Quellensammlung zum Wilsnacker Wunderblut vor, der in der Geschichtsschreibung der Mark Brandenburg ein besonderer Rang zukommt. Ludecus starb am 12. November 1606 in Havelberg.

Text von Dr. Uwe Czubatynski (2017), zitiert mit freundlicher Genehmigung.

Weitere Informationen: Matthäus Ludecus bei Wikipedia

Hansen Gedenkstein - Bad WilsnackGottfried Hansen
Am 21.06.1795 wurde Hansen in Wilsnack geboren. Nach abgeschlossener Lehre als Bierbrauer ging er auf Wanderschaft.
Seinen Kriegsdienst leistete er bei den Holländern. 1830 ließ er sich als Offizier der Armee der Königin - Regentin Christine, die für Isabella II. gegen Don Carlos den spanischen Königsthron verteidigte, anwerben. Durch Mut und Tapferkeit erwarb er sich hohe Auszeichnungen und damit Reichtum und Anerkennung. Er empfing einige Kriegsauszeichnungen während der holländischen und spanischen Dienstzeit und wurde mit dem höchsten Orden vom "Goldenen Vlies" ausgezeichnet.
Er heiratete eine Dame des spanischen Hochadels. Kurz darauf ernannte ihn die Regentin zum Grande von Spanien. Die Glanzzeit endete, als in seinem Haus Feinde der Regierung verkehrten. Es folgten Inhaftierung und der Tod seiner Frau. Er verlor sein gesamtes Vermögen. Nach der Entführung aus seiner Gefangenschaft trat er eine Fahrt als Fremdenlegionär für fünf Jahre nach Marokko an. Die Abenteuerlust führte ihn in den Bürgerkrieg nach Nordamerika, als Arbeiter auf Farmen, in Bergwerken und als Goldgräber.
1840 kehrte er nach Wilsnack zurück. Er arbeitete als Bahnarbeiter beim Bau der Berlin-Hamburger Eisenbahnstrecke. Durch seine Tüchtigkeit wurde er Bahnwärter. Vierzig Jahre lang war er im Dienste der Bahn. Er lebte in Glöwen in glücklicher Ehe.
Im Laufe der Jahre zeichneten ihn mehrfach Fürstlichkeiten aus, und er erhielt seine früheren spanischen Orden wieder zurück. Am 08.02.1882 wurde er in Wilsnack mit allen militärischen Ehren beigesetzt.

foerster zimmermannFriedrich Wilhelm Gustav Zimmermann
Friedrich Wilhelm Gustav Zimmermann wurde am 27. Februar 1841 geboren.

Am 1. Oktober 1872 wurde er als Stadtförster in Wilsnack angestellt.
Die Idee Zimmermanns, am Stammtisch vorgetragen, Wilsnack als Sommerfrische zu nutzen, wurde vom Bürgermeister Hamann aufgegriffen und mit Unterstützung der Bürgerschaft weitergeführt. Wilsnack sollte nicht allein Sommerfrische, sondern ein Luftkurort wegen seiner guten reinen Luft sein. Nun fehlte nur noch das Moor. Das aber hatte Zimmermann bereits bei seinem jagdlichen Umherstreifen im Revier am Rande Wilsnacks in den Karthanewiesen entdeckt. Die Wirkung des Moores auf den menschlichen Körper kannte er schon durch frühere Behandlungen seiner Kriegsverletzungen in Langen-Schwalbach. Eine Untersuchung des Moores ergab einen Eisengehalt von 28,72 % und damit die Feststellung, dass es gutes Bademoor sei. So wurden neben den 35.000 Mark für ein Badehaus nochmals 20.000 Mark für den Bau einer Moorbadeanstalt bewilligt, aus der sich später das Rheuma-Sanatorium entwickelte. Zimmermann wurde am 1. Oktober 1914 pensioniert und starb am 19. Dezember 1914.

Prof. Otto Bertl Gedenkstein Bad WilsnackProf. Otto Bertl
Otto Bertl wurde am 21.09.1904 in Sosau geboren. Er studierte von 1932 bis 1938 in Prag an der Akademie der bildenden Künste. Die Kriegswirren brachten ihn nach Bad Wilsnack, wo er von 1945 bis 1959 rastlos schöpferisch tätig war. Besonders widmete er sich der Erziehung des Nachwuchses.

  • Abschluss des Studiums mit Diplom
  • Meisterschüler von Prof. Hönig
  • 1939 - 1944 Assistent an der Deutschen technischen Hochschule Prag
  • 1944 - 1945 Professor an der Kunstgewerbeschule Prag
  • 1945 - 1959 wohnhaft in Bad Wilsnack
  • 1955 - 1969 Dozent an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin

Prof. Bertl verstarb am 04.09.1978 in Berlin-Friedrichshagen. In Bad Wilsnack erinnert ein Platz an der Havelberger Straße mit seiner Büste an sein Lebenswerk.

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Stadtrundgang

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